Der Titel „Alles so schön bunt hier“ ist ein Verweis auf deutsche Populärkultur der 1980er Jahre, konkret Nina Hagens Darbietung des Lieds „Ich glotz TV“.
Am 20. Oktober fand die Auftaktveranstaltung der transdisziplinären Vortragsreihe „Disziplinen in Bewegung“ statt, die sich in diesem Jahr dem Thema “Forschungsdatenmanagement” widmet. Aus Hamburg in Wien zu Gast hielt Univ.-Prof.in Dr. Gertraud Koch, Professorin für Empirische Kulturwissenschaft an der Universität Hamburg mit einem Schwerpunkt in der gegenwartsbezogenen Kulturanalyse, einen inhaltlich sehr lehrreichen Vortrag. In diesem gab sie konkrete Einblicke in ihre Forschungspraxis aus der Disziplin der Europäischen Ethnologie und trug zum wissenschaftlichen Austausch bei, der mit den „Disziplinen in Bewegung“ erhofft wird.
Ebenfalls aus der Disziplin der Europäischen Ethnologie schaltete sich Dr.in Anna Weichselbraun, die zurzeit an einem Projekt zu Blockchain Technologies und Governance am Berggruen Institute in Los Angeles arbeitet, per Video live zu. Mit ihrem Kommentar erweiterte sie die Diskussion um das Management, die Auswertung und Systematisierung von Forschungsdaten in der empirischen Kulturwissenschaft.
Frau Prof.in Koch legte Fragestellungen zu den Forschungsdaten im digital(isiert)en Zeitalter dar. Dies gelang ihr auf eine systematische Art mit der Illustrierung des sogenannten „Lebenszyklus“ von Forschungsdaten auf einer forschungspraktischen, infrastrukturellen und anschließend epistemologischen Ebene. Eine womöglich ungebräuchlich strukturierte Systematik für diese relativ jungen Forschungspraktiken, die zur Systematisierung der Arbeitsweisen und Erarbeitung von effizienteren Weisen zur Auswertung und (Weiter)Nutzung von empirisch-kulturanalytisch erarbeiteten Forschungsdaten anregen – ein Antrieb, im Austausch mit Forscher:innen aus anderen Disziplinen zu bleiben und sich gegenseitig von den Methoden und Praktiken inspirieren zu lassen.